Safe Spaces gab es kaum

Shownotes

Ort: Das Kaiserbründlbad in der Weihburggasse 18-20 im Ersten Wiener Bezirk wurde 1889 gegründet. Am Anfang hieß es Central-Bad und war von Anfang an als exklusives Bad mit Wellness-Bereich angelegt. Das Bad zeichnet sich durch seine im orientalischen Stil gehaltene Einrichtung aus und fungiert heute als Herren- bzw. Gaysauna.

Inhalt: 1905 ereignete sich in der Wiener Gesellschaft ein Skandal, in dem der leibliche Bruder des Kaisers Franz-Josef, der Erzherzog Ludwig Viktor, angeblich einen Mann im damaligen Centralbad Avancen gemacht hätte und dieser ihn darauf ohrfeigte. Ludwig Viktor wurde endgültig vom Hof verbannt und musste ins gesellschaftliche Exil nach Salzburg ziehen. In der konservativen Hauptstadt gab es kaum Plätze oder Orte, an den sich queere Menschen treffen oder Kontakte schließen konnten, ohne sanktioniert zu werden. Der berüchtigte Paragraph 129lB stellte Homosexualität unter Strafe. Bis zu seiner Abschaffung 1971 wurden tausende Homosexuelle verurteilt und diskriminiert, besonders schlimm war die Verfolgung während des Nationalsozialismus. Um ein Mindestmaß an sozialem Leben zu ermöglichen, mussten sich Schwule und Lesben besonders gut versteckte oder getarnte Orte schaffen. Cafés, Schwimmbäder oder öffentliche Bedürfnisanstalten waren oft die einzigen Plätze, an denen man Menschen mit gleicher sexueller Orientierung treffen konnte. Wie diese Orte aussahen und wo sie sich befanden, handelt diese Folge der Geschichtsgreißlerei.

Gast: Andreas Brunner ist Kulturwissenschafter, Autor, City-Guide und Aktivist. Er leitet auch das Forschungszentrum QWIEN.

Tipps: Zum Lesen: Andreas Brunner: Als homosexuell verfolgt: Wiener Biografien aus der NS-Zeit. Wien 2023 Zum Abgehen: Queere Stadtführungen. Veranstaltet durch QWIEN. Buchungen unter: https://www.qwien.at/queere-stadtfuehrungen-queere-spezialfuehrungen/ Zum Anschauen: Theaterstück: Luziwuzi. Ich bin die Kaiserin. Aufführungen im Rabenhoftheater. https://www.rabenhoftheater.com/programm/luziwuzi

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