Das Stadionbad
Shownotes
Ort: Das Stadionbad liegt im 2. Bezirk in unmittelbarer Nähe zum Wiener Praterstadion. Das Bad gehört zu den größten Freibädern Europas und kann bis zu 6500 badende Gäste aufnehmen. Die Anlage dient unter anderem auch zur Ausrichtung sportlicher Wettkämpfe, es besitzt als eines der wenigen Bäder ein wettkampftaugliches Schwimmbecken, einen Springturm und dazugehörige Arenaplätze. Nebenbei erfreut es sich auch großer Beliebtheit aufgrund seiner ausgedehnten, beschatteten Wiesenplätze und des Wellenbeckens.
Inhalt: Unmittelbaren nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte die sozialdemokratische Stadtregierung Konzepte hinsichtlich der Errichtung eines großen Sport- und Freizeitkomplexes, in der neben Breitensportarten auch sportliche Wettkämpfe bestritten werden können. Dabei nahm man vor allem Maß an den Sportparks in Frankfurt und Nürnberg, aber auch Anleihen aus den Bauvorhaben der noch jungen Sowjetunion. Als Ort dieses Parks wurde zuerst an die Bezirke Ottakring bzw. im Fasangarten Schönbrunn gedacht, aber aufgrund unterschiedlicher Gründe fiel die Entscheidung auf den Wiener Prater. Nach kurzer Planungs- und Bauphase wurde 1931 das Stadionbad im Zuge der 2. Arbeiterolympiade, an der 25.000 Menschen teilnahmen, gemeinsam mit dem Praterstadion eröffnet. Das Bad lag in unmittelbarer Nähe zum jüdischen Sportverein Hakoah. Im Zuge der politischen Auseinandersetzungen in der Zwischenkriegszeit kam es auch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen jüdischen Wassersportlern und national-faschistischen Anhängern vor Ort. Während des Krieges wurde das Bad zerstört und unmittelbar nach dem Krieg rasch im erheblichen Maß vergrößert aufgebaut. Die rasche Wiederherstellung der Wiener Großbäder nach dem Krieg weist auf den außerordentlich wichtigen Stellenwert der Bade- und Freilichtkultur in den Überlegungen der Wiener Sozialdemokratie in Bezug auf Gesundheits- und Freizeitkultur hin.
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