50 Jahre Mundl

Shownotes

Der Inhalt:

Von 1975 bis 1979 produzierte der Österreichische Rundfunk die Serie „Ein echter Wiener geht nicht unter“, zunächst als Adaption des Romans „Salz der Erde“ von Ernst Hinterberger (1966). Unerhört waren die explizite Sprache und die implizite Gewalt. Heikle Themen wie Rassismus, NS-Vergangenheit oder Geschlechterverhältnisse wurden dabei angesprochen. Das sorgte für hitzige Debatten. Auch die berühmte Sylvesterfolge thematisiert die Wehrmachtszeit der Figuren. Zugleich wurde die Serie immer populärer und mit zunehmender zeitlicher Distanz wurden Stoff und Figuren verklärt. Edmund „Mundl“ Sackbauer war ursprünglich ein vielschichter, auch düsterer Charakter. Heute steht er vielfach für den Ur-Wiener, der mit Grant und Schmäh durchs Leben geht.

Der Ort:

Die Hasengasse befindet sich im 10. Wiener Gemeindebezirk, in Favoriten. Sie steht hier für das „ursprüngliche Favoriten“, das zur Zeit der Produktion der Serie schon im Verschwinden war. Benannt wurde sie 1862 nach den bis dato stattfindenden Hasenjagden am „Hasenfeld“. Sie verläuft parallel zur Gudrunstraße. „Ein echter Wiener geht nicht unter“ spielt zwar in dieser Gasse, was ihr einige Bekanntheit auch über Wien hinaus gebracht hat, jedoch wurde die Serie gar nicht dort sondern in Wien West sowie den Rosenhügelstudios gedreht.

Der Gast:

Florian Wagner studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Ein Fachgebiet ist Zeitgeschichte und Medien. Hier untersuchte er die Darstellung historischer Transformationsprozesse in den Fernsehserien „Ein echter Wiener geht nicht unter“ und „Kaisermühlen Blues“. Florian Wagner arbeitet im Haus der Geschichte Österreichs.

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