Die Literatin Maria Leitner

Shownotes

Der Ort Hotel Prinz Eugen, Wiedner Gürtel 14, 1040 Wien. Das heutige Hotel „Prinz Eugen“ am Wiedener Gürtel 14 war eine von drei bekannten Adressen der Schriftstellerin Maria Leitner in Wien. Hier lebte sie auf der Flucht vor den Schergen des faschistischen Horthy-Regimes. Hotels waren historisch auch immer ein Rückzugsort vor den Blick von Polizei und Denunziant*innen. Am gefährlichen Rand der Dinge waren diese Orte Asyl, Info-Börse und Arbeitsplatz zugleich.

Das Thema Das Leben der Schriftstellerin, Journalistin und politischen Kämpferin Maria Leitner war abenteuerlich. In eine jüdische Familie der damaligen ungarischen Reichshälfte geboren, erlebt sie nach dem ersten Weltkrieg die Errichtung der Räterepublik und die Grauen des reaktionären weißen Terrors. Über Wien flieht sie nach Berlin, arbeitet für unterschiedliche Zeitungen und hinterläßt uns sowohl politische Romane als auch pointierte Reisereportagen, die eines gemeinsam haben: Die Sicht der Subalternen und des Prekariats sowie ein Bild der „Neuen Frau“ und ihr Ringen um politische Teilhabe in einer Welt, die abermals kurz vor dem Abgrund steht.

Zu Gast Stephanie Marx lehrte am Institut für Germanistik der Universität Wien und forscht zur politischen Literatur der Zwischenkriegszeit. Sie publizierte zum Leben und Werk der Maria Leitner in der Österreichischen Zeitschrift für Geschichte (ÖZG 3/22): Ein Mädchen, drei Namen. Die politische Teilhabe neuer Frauen bei Maria Leitner. Sie ist Mit-Herausgeberin des Bandes „Literatur und Care“ (Verbrecher Verlag, Berlin: 2023).

Tipps Im Netz: John-Heartfield-Exhibition

Zum Lesen: Stefanie Marx: Ein Mädchen, drei Namen. Die politische Teilhabe neuer Frauen bei Maria Leitner. Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften, Heft 3/2022 Julia Killet: Maria Leitner oder: Im Sturm der Zeit (2013) Maria Leitner: Reportagen aus Amerika : eine Frauenreise durch die Welt der Arbeit in den 1920er Jahren. (1999) Anke Stelling: Bodentiefe Fenster (2015) Anke Stelling: Schäfchen im Trockenen (2018) Mithu Sanyal: Identitti (2021) Fatma Aydemir: Dschinns (2022)

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