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Das Neujahrskonzert: Johann Strauss und Joseph Goebbels

Das Neujahrskonzert: Johann Strauss und Joseph Goebbels

9m 40s

In diesem kurzen Special gehen wir der Geschichte des Neujahrskonzert auf den Grund. Das Neujahrskonzert gilt als eines der größten heimischen Medienereignisse, wird in die ganze Welt ausgestrahlt und steht wie wenig andere Veranstaltungen für klassische bis klischeehafte "Österreichbilder". Doch welche "Traditionen" stehen dahinter und wann fing das alles eigentlich an?

Stachel in der Normalität

Stachel in der Normalität

50m 14s

Bei Hausbesetzungen geht es um die Aneignung von leerstehenden Räumen, um sie als Wohn- und/oder Kulturfläche zu nutzen, ganz nach dem Motto, die Häuser denen, die drin wohnen!
Der rapide Zerfall innerstädtischer Wohn- und Arbeitsplatzstruktur der Wiener Innenbezirke während der 1960er und 70er Jahre ließ tausende Wohnungen trotz enormem Wohnungsbedarf leer stehen. Diese Entwicklung bildete die politische Grundlage der aufkeimenden HausbesetzerInnenszene.
Unser Studiogast, Robert Foltin, gilt als "Chronist der Bewegung" und setzt diese Entwicklung in einen Zusammenhang mit dem Aufbrechen von Disziplinargesellschaft und Fordismus. Hausbesetzungen hatten unterschiedliche Gründe und Ziele, waren aber besonders dann umstritten, wenn sie "als ein Stachel...

Ein Palast des Wissens für das Volk: Das Volksheim Ottakring

Ein Palast des Wissens für das Volk: Das Volksheim Ottakring

52m 41s

Bildung ist ein Fundament unserer Gesellschaft. Sie führt zu mehr Chancengerechtigkeit und stärkt die Demokratie. Der Zugang zu Bildung und besonders zu Hochschulbildung ist keine Selbstverständlichkeit. Er wurde erst vor wenigen Jahrzehnten ermöglicht und in den letzten 20 Jahren auch wieder eingeschränkt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Universitäten noch restriktiver. Frauen und Arbeiter*innen konnten nicht studieren, auch ein zweiter Bildungsweg war nicht möglich. So kam es zu Initiativen, die auch den Unterprivilegierten Anteil an Wissensproduktion und -erwerb ermöglichen sollten. Das Volksheim Ottakring war ein erster Meilenstein, der Bildung bis hin zum Hochschulniveau und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen sollte und...

Dr. Reinhardt Brandstätter und die AIDS-Hilfe

Dr. Reinhardt Brandstätter und die AIDS-Hilfe

32m 10s

HIV/AIDS taucht vor genau 40 Jahren in den österreichischen Medien auf. Die Hysterie ist groß, Unwissen und Verunsicherung schüren Vorurteile. Schnell ist von einer „Schwulenseuche“ die Rede. Zwangsmassnahmen bis hin zu Tätowierungen und Internierungslagern werden diskutiert. Der Aktivist und Arzt Dr. Reinhardt Brandstätter reagiert schnell mit einer Informationsbroschüre, die falschen Vorstellungen entgegentreten soll und zeitgleich für Bewusstsein und Prävention sorgen soll. In der Folge gründet er die Österreichische AIDS-Hilfe. Über die einstige Selbstorganisation Betroffener, die damit eingehende Veränderung im Selbstbewusstsein von NGOs und den heutigen Aufgaben in der Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten sprechen wir mit unserem Gast, Andrea Brunner, Geschäftsführerin...

Die Literatin Maria Leitner

Die Literatin Maria Leitner

48m 31s

Das Leben der Schriftstellerin, Journalistin und politischen Kämpferin Maria Leitner war abenteuerlich. In eine jüdische Familie der damaligen ungarischen Reichshälfte geboren, erlebt sie nach dem ersten Weltkrieg die Errichtung der Räterepublik und die Grauen des reaktionären weißen Terrors. Über Wien flieht sie nach Berlin, arbeitet für unterschiedliche Zeitungen und hinterläßt uns sowohl politische Romane als auch pointierte Reisereportagen, die eines gemeinsam haben: Die Sicht der Subalternen und des Prekariats sowie ein Bild der "Neuen Frau" und ihr Ringen um politische Teilhabe in einer Welt, die abermals kurz vor dem Abgrund steht.

Im wilden Dschungel der Mehrsprachigkeit

Im wilden Dschungel der Mehrsprachigkeit

51m 38s

Sprachforscher und Erwachsenenbildner Thomas Fritz besucht als Gast gemeinsam mit der Geschichtsgreisslerei den Wiener Brunnenmarkt und erklärt anhand der Methode der „Linguistic Landscape“, wie vielsprachig der Stadtteil um dem Markt ist und welche wichtige Rolle öffentliche Märkte für die kulturelle, soziale und politische Entwicklung von Metropolen spielen.

Die Seidenraupe ist der beste Steuerzahler

Die Seidenraupe ist der beste Steuerzahler

38m 17s

Diese Folge führt uns ausgehend von der Schottenfeldgasse in Wien Neubau von der frühen Textil- und Seidenindustrie des 18. und 19. Jahrhunderts bis in die schicken Boutiquen und Design Stores in den heutigen Bezirken Sechs und Sieben. Und es geht um die Gentrifizierung und ihre Bedingungen – damals wie heute.

Mutter ledig, Vater Staat

Mutter ledig, Vater Staat

43m 4s

Das Wiener Findelhaus war eine der größten Fürsorgeeinrichtungen der Stadt und eines der größten Findelhäuser der Welt. Eine dreiviertel Million unehelicher Kinder gingen durch diese Anstalt. Damals wie heute war die soziale Situation ausschlaggebend, die damals wie heute kein Hamburger um 1,40 Euro lösen kann.

Von Kathedralen der Moderne, Skihallen und Fischfabriken

Von Kathedralen der Moderne, Skihallen und Fischfabriken

48m 10s

Bahnhöfe waren und sind besondere Orte. Als Kathedralen der Moderne zogen sie früher alle möglichen Menschen an: Reisende, Arbeiter*innen, Randexistenzen, Glücksritter und Demagog*innen. Heute müssen ganz oder teilweise großen Wohn- und Geschäftsprojekten weichen.
Der Nordwest-Bahnhof war der wichtigste Wiener Bahnhof der Doppelmonarchie. In den 1870er Jahren errichtet war er eines der größten infrastrukturellen Projekte der Kaiserstadt und sollte die Metropole mit den wichtigen Industrie- und Agrargebieten in Böhmen und Mähren verbinden. Das über 40ha große Gelände teilte den Bezirk Brigittenau für über 150 Jahre in zwei Teile.
Der größte Bahnhof der Kaiserstadt durchlief eine äußerste wechselhafte Geschichte. Von der
Hauptanlaufstelle...

Psychologie im Nationalsozialismus: Die Erziehungsanstalt Kaiserebersdorf

Psychologie im Nationalsozialismus: Die Erziehungsanstalt Kaiserebersdorf

48m 8s

Gast in dieser Folge der Wiener Geschichtsgreißlerei ist Dr. Martin Wieser. Er lehrt an der Sigmund Freud Privatuniversität Berlin und leitet dort den Bachelorstudiengang Psychologie Berlin sowie das Forschungsprojekt „Theorie, Geschichte und Konsequenzen der Operativen Psychologie“.
In der Sendung spricht er über die Geschichte der ehemaligen Bundesanstalt für Erziehungsbedürftige Kaiserebersdorf und deren Wandel von einer Reforminstitution der 1920er Jahre zu einer autoritären staatlichen Einrichtung, die bis zur ihrer Auflösung 1973 ein Sinnbild für Gewalt gegen sozial auffällige Jugendliche wurde.